Bei «Nachbar in Not» klopfen nicht nur armutsbetroffene Privatpersonen an, ein Grossteil der Gesuche, welche bei der Stiftung während des Jahres eingehen, stammt inzwischen von Sozialinstitutionen im Oberwallis. Diverse Einrichtungen bitten stellvertretend für in Not geratene Menschen um rasche finanzielle Überbrückungshilfe.

Im Walliser Boten vom 21.11.2019 sagt Christian Bayard, Teamleiter der Schulsozialarbeit: «Ein Grund, weswegen wir uns an die Stiftung ‹Nachbar in Not› wenden, ist etwa, wenn wir in unserer Beratungsarbeit mit Familien in Kontakt stehen, welche temporär in finanzielle Not geraten. Die Auswirkungen von finanzieller Not auf Familien ist mit grossen Stressmomenten verbunden. Sich einzugestehen, dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können, ist entwürdigend. Wenn Eltern dadurch Stress erfahren, erleben dies die Kinder automatisch mit. Für die meisten Familien ist es nicht einfach, ein Gesuch zu stellen. Man möchte nicht auf Unterstützung angewiesen sein. In solchen Situationen ist hilfreich, dass die Familien die Stiftung kennen und diese eine grosse Akzeptanz bei der Bevölkerung geniesst. Mit der Unterstützung von ‹Nachbar in Not› erleben die Kinder wichtige Inhalte für ihr eigenes Leben: Sie sehen etwa, wie ihre Eltern Verantwortung für die Familie übernehmen und lernen, selber mit Geld sorgfältig umzugehen.»